Dental|Things – Die VR-Kooperation
Seit Herbst letzten Jahres arbeitet das Museum der Universität Tübingen MUT im Rahmen des Projekts „Dental|Things – eine zahnmedizinische Ausstellung“ mit der Medien- und Filmgesellschaft Baden-Württemberg zusammen. Die Zusammenarbeit findet im Rahmen der Workshop-Reihe „Open Culture BW meets VR“ statt, bei dem Kultureinrichtungen wie das MUT zusammen mit den Veranstaltern des MFG an Virtual-Reality-Präsentationen ihrer Ausstellungen und Projekte arbeiten.
Die MFG und das Projekt „Open Culture BW meets VR“
Die Medien- und Filmgesellschaft Baden-Württemberg, kurz MFG unterstützt die Kultur- und Kreativschaffenden im Südwesten Deutschlands. Sie berät, fördert und vernetzt als zentraler Ansprechpartner im Kompetenzfeld Digitale Kultur in BW. Neben langjährigen und etablierten Projekten wie dem „Landesportal Baden-Württemberg“ unterstützt die MFG auch gezielt Museen bei der Entwicklung digitaler Wege.
Nachdem sich in den letzten Jahren die einst komplizierte und teure Virtual-Reality-Technologie mehr und mehr im Alltag etablieren konnte, ermutigte die MFG bereits im Dezember 2018 Kultureinrichtungen in Baden-Württemberg, sich mithilfe von Experten und kompetenten Beratern mit den neuen Möglichkeiten der nun verfügbaren VR-Technologie auseinanderzusetzen. Unter dem Namen „Open Culture BW meets VR“ kamen interessierte Kultureinrichtungen aus ganz Baden-Württemberg zusammen, um sich gemeinsam mit dem MFG über die neue Technik auszutauschen und Ideen zur potenziellen Anwendung zu entwickeln.
Aus dieser ersten Reihe von Einführungsworkshops ging im Herbst 2019 schließlich der zweite Teil des Projekts hervor, für den 5 GLAMs (Abkürzung für Verbund von Galleries, Libraries, Archives and Museums) ausgewählt wurden: Das Landesarchiv Baden-Württemberg, das Stadtmuseum Tübingen, die Staatliche Kunsthalle Karlsruhe, das Zeppelin Museum Friedrichshafen und das Museum der Universität Tübingen MUT. Das MUT entschied sich, das Angebot mit dem Projekt „Dental|Things“ zu verbinden und so eine weitere Tür Richtung Kommunikation und Interaktion mit den Besuchern aufzustoßen.
Gleichzeitig wurden durch das MFG zahlreiche Hochschulen und Akademien mit Medien-Schwerpunkt ins Boot geholt: Sie sollten sich mit dem Angebot der GLAMS kreativ und innovativ auseinandersetzen und in enger Zusammenarbeit mit den Kultureinrichtungen VR-Anwendungen erstellen: Vom digital begehbaren Museum bis hin zum Computerspiel – den Möglichkeiten waren nur technische Grenzen gesetzt. In einem großen Hackathon (Hacker + Marathon) sollten GLAMs und Studierendengruppen zusammenkommen und die Basis für Programme und Anwendungen legen, die dann im Dialog mit den Projektpartnern bis Ende 2020 fertig entwickelt und abschließend präsentiert werden sollten (Projektverlauf als PDF).
„Open Culture BW meets VR“ meets Corona
Nach ersten erfolgreichen und überaus spannenden Workshop-Runden mit den GLAMS kam dann jedoch der Beginn der Corona-Pandemie, die alles änderte. Speziell für dieses Projekt aber war der Wandel ins vollkommen Digitale nicht sehr schwer. Dies war besonders der hervorragenden und blitzartig reagierenden Projektleitung von „Open Culture BW meets VR“ unter Annekatrin Baumann zu verdanken.
Besonders der Wechsel des eigentlich im analogen Raum in Stuttgart geplanten Hackathon hin zum digitalen Event geschah so reibungslos, als wäre dieser schon immer so geplant gewesen. Per Zoom, Discord sowie digitalen Spreadsheets und Whiteboards entstand ein aufregendes und abwechslungsreiches Event, das nach zwei ereignisreichen Tagen mit keiner anderen Bezeichnung als „voller Erfolg“ beschrieben werden konnte.
Ausblick
Gespannt wartet die Projektleitung des MUT nun auf die Ergebnisse. In Meetings, Chats und Gesprächen mit den drei Studierenden-Projektgruppen wird deutlich, dass dort etwas Spannendes, Innovatives und ganz sicher auch Unterhaltsames entsteht.
Selbstverständlich werden die Ergebnisse auch an dieser Stelle präsentiert, sobald die endgültige Vorstellung in einem abschließenden Event des MFGs erfolgt ist. Bis dahin sollen einige Screenshots und Abbildungen zeigen, was da alles noch kommen kann!Bei weiterem Interesse zum Projekt „Open Culture BW meets VR“ finden Sie auf der Webseite des MFG noch einmal alle Informationen kompakt dargestellt.
Die Projektleiterin Annekatrin Baumann war im April 2020 im Podcast "Wie geht's?" eingeladen und sprach anschaulich und tiefergehend über das Projekt, den Ablauf und die bisherigen Entwicklungen.
Für allgemeine Informationen zur MFG besuchen sie deren Webseite.
Die VR-Spiele zu Dental|Things (Preview)
Bissig! Ein Puzzle-Adventure
Beim Reinigen eines alten Lagerraums voller merkwürdiger, zahnärztlicher Instrumente wird der Kustos von einem bizarren Gebiss gebissen, das ihn in eine Welt von Zahntüren teleportiert. Nun liegt es an ihm, die Rätsel dieser Türen zu lösen, indem er diese seltsamen Instrumente benutzt, um den Weg nach Hause zu finden. Schlüpfen Sie in die Rolle des Kustos. Preview-Video
Die verfluchte Sammlung
Das Archiv der zahnmedizinischen Sammlung wird, nachdem es Jahrzehnte vernachlässigt wurde, nun aufgeräumt. Beim Objektesortieren müssen Sets zusammengesammelt und Informationen zugeordnet werden. Das Point-and-Click-VR-Game sieht Sammel-, Kombinations- und Zeitreiseaspekte vor. Preview-Video
Apollonia's Nightmare
Ein Gruselspaß im Slenderman-Stil. Die Protagonistin, die heilige Apollonia, bewegt sich durch einen Wald aus Zähnen und versucht zu überleben. Preview-Video