In regelmäßigen Abständen stellen das Universitätsarchiv und die Universitätsbibliothek Tübingen Highlights und interessante Objekte aus ihren Sammlungen vor. Beim Objekt des Monats Juni 2025 handelt es sich um ein Curiöses Gespräch im Reiche der Todten.
Das Genre der Totengespräche, auch Dialoge der Toten genannt, erfreute sich im 17. und 18. Jahrhundert großer Beliebtheit. In diesen fingierten Dialogen treffen Verstorbene im Jenseits aufeinander, um ihre irdischen Taten, Überzeugungen oder Meinungen zu reflektieren. Ein Beispiel für diese Gattung ist das erstmals im Jahre 1741 anonym veröffentlichte Werk Curiöses Gespräch Im Reiche der Todten, Zwischen Der Päbstinn Johanna, Und Dem berühmten Friderico Spanhemio, Welcher die Wahrheit der Historie von dieser Päbstinn, in einem gelehrten Tractat, nachdrücklich behauptet hat, Bey Gelegenheit der, Von dem Herrn D. und P. Heumann, in Göttingen, A. 1739. herausgegebenen Dissertation: De origine vera traditionis falsae, de Joanna Papissa, an das Licht gegeben. Dieser ausführliche Titel fungiert bereits als Inhaltsangabe und führt die Protagonisten sowie die Absicht des Autors ein: Päpstin Johanna und der Theologe Friedrich Spanheim kommen aus Anlass einer kurz zuvor veröffentlichten Dissertation des Göttinger Theologen Christoph August Heumann im Totenreich zu einem Gespräch zusammen. Im UB-Besitz ist das schmale Werk mit 49 weiteren Stücken ohne inhaltlichen Zusammenhang in einem Sammelband eingebunden.
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