Die Universität Tübingen zählt künftig drei große Werke von Silke Radenhausen mehr zu ihrem Bestand. Die 1937 in Berlin geborene Künstlerin übergab der Universität drei großformatige Leinwandobjekte aus ihrem Besitz. Sie hatte diese im Jahr 2001 eigens für die Tübinger Ausstellung „Silke Radenhausen – Hybride Topografien, Leinwandobjekte einer Reise nach Tübingen zu den Shipibo-Conibo“ in der Ethnologischen Sammlung auf Schloss Hohentübingen angefertigt. In diesem Rahmen war eine Kooperation mit dem damaligen Kurator der Ausstellung und Kustos der Ethnologischen Sammlung, Dr. Volker Harms, entstanden. Zur Organisation ihres Nachlasses entschied die Künstlerin nun, die in Tübingen ausgestellten Arbeiten ganz an die Universität zu übergeben. Die drei großen Gemälde sind unter anderem im E-Museum des MUT zu sehen. Silke Radenhausens Werke sind der feministischen Kunst und dem Genderdiskurs zuzuordnen. Themen ihrer Kunst sind die Ornamentik, die Stoffdraperie und der Körper hinter dem Gewand. Zudem finden sich vielfältige Anknüpfungspunkte zur außereuropäischen Kunst in ihren Arbeiten. Damit vertritt sie eine richtungsweisende Position in der deutschen Nachkriegskunst und wurde zur Vordenkerin junger Künstlerinnen. Museumsdirektor Professor Dr. Ernst Seidl freut sich besonders über die Bilder: „Die drei großen Leinwandobjekte verbinden den Ansatz von Radenhausen sowohl mit der Ornamentsprache der Shipibo-Conibo-Indianer an den Objekten der Tübinger Sammlung als auch mit spezifischen Tübinger Motiven wie dem Fachwerk oder dem Schloss. Die Leinwände fügen sich deshalb ganz hervorragend in den Sammlungskontext der Universität ein.“