Seit 1. September 2021 läuft das Verbundprojekt „Prekäre Provenienz – Menschliche Überreste aus dem kolonialen Erbe Afrikas vor 1919 in wissenschaftlichen Sammlungen Baden-Württembergs“, das vom Deutschen Zentrum Kulturgutverluste und dem Ministerium für Wissenschaft, Forschung und Kunst Baden-Württemberg gefördert wird. Die Projektleitung liegt beim Museum der Universität Tübingen MUT; Projektpartner sind neben der Osteologischen Sammlung der Universität Tübingen das Linden-Museum Stuttgart, das Staatliche Museum für Naturkunde Stuttgart und das Staatliche Museum für Naturkunde Karlsruhe. Als assoziierte Partner beteiligen sich das Universitätsarchiv Freiburg, das Arnold-Bergstraesser-Institut und das Institut für Anthropologie in Freiburg am Verbundprojekt. Zielsetzung des Vorhabens ist die Erforschung der Personen, die vor mehr als 100 Jahren zu menschlichen Überresten geforscht, Sammlungen angelegt und auch Tausch vorgenommen haben. Die Rekonstruktion der damaligen Netzwerke, der Expeditionsrouten und der Translokationen stellen eine essentielle Grundlagenforschung für zukünftige Projekte im Bereich der kolonialzeitlichen Provenienzforschung dar.
Zur Planung des Projektvorhabens und der nächsten konkreten Arbeitsschritte fand am Mittwoch, den 27. Oktober 2021, die erste Arbeitssitzung auf Schloss Hohentübingen statt. Dabei ging es unter anderem um die konkreten Archivrecherchen, die geplante Netzwerkforschung und die Punkte Transparenz, Zugang und Kooperation, die auch als Leitlinien der "3-Wege-Strategie" formuliert werden (https://www.museumsbund.de/auftakt-zur-umfassenden-digitalen-veroeffentlichung-von-sammlungsgut-aus-kolonialen-kontexten-in-deutschland/ oder www.cp3c.de/3-Wege-Strategie/, Abruf: 28.10.2021).