In regelmäßigen Abständen stellt das Universitätsarchiv und die Universitätsbibliothek Tübingen Highlights und interessante Objekte aus ihren Sammlungen vor. Die Objekte des Monats Mai 2023 sind Lichtbilder – erste fotografische Verfahren – des Stuttgarters Johann Carl Enslen.
Von der Sonne belichtet
In den 1830ern experimentierten der französische Maler Louis Daguerre und der Universalgelehrte William Henry Fox Talbot aus England unabhängig voneinander mit ersten fotografischen Verfahren, die zu den Vorläufern der modernen Fotografie wurden. (Fotografie = Lichtbild: altgriechisch photos = Licht + graphein =malen, schreiben).
Die Daguerreotypie, die im Jahr 1839 als eher rätselhafte Erfindung vorgestellt wurde, arbeitete mit versilberten Kupferplatten in einer Camera obscura und produzierte Unikate. Das Konkurrenzverfahren, das Talbot unter Zugzwang zur selben Zeit veröffentlichte, basierte auf in Salzlösung getränktem Papier und Sonnenlicht. Das Ergebnis wurde als „photogenische Zeichnung“ oder als „Salzdruck“ bezeichnet. Zu Beginn war diese Technik ein Negativ-Verfahren, das Resultat schwach sichtbar und nicht von Dauer, da sich das Bild nicht fixieren ließ. Erst in der Weiterentwicklung entstand bei Talbot das Negativ-Positiv-Verfahren unter Verwendung einer Camera obscura, so daß beliebig viele Abzüge hergestellt werden konnten.
Unsere Lichtbilder stammen von dem Stuttgarter Johann Carl Enslen (1759-1848), der im Alter von 80 Jahren (!) als erster Deutscher damit begann, Lichtbilder nach Talbots ursprünglicher Methode anzufertigen...
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