In regelmäßigen Abständen stellen das Universitätsarchiv und die Universitätsbibliothek Tübingen Highlights und interessante Objekte aus ihren Sammlungen vor. Beim Objekt des Monats Juli 2025 handelt es sich um die Welthölzer.
Gegen Ende der 1920er Jahre fehlt vielen Staaten Geld, auch die junge Weimarer Republik hat akute Geld-sorgen: die steigende Inflation, die beginnende Weltwirtschaftskrise, die Reparationszahlungen nach dem ruinösen Krieg. Deutschland gilt wirtschaftlich als „Risikoland“, von dem unklar ist, ob es seine Schulden zurückzahlen würde. 1929 macht der schwedische Unternehmer, Investor und „Streichholz-König“ Ivar Kreuger ein verlockendes Angebot: 125 Mio. Golddollar zu 6% Zinsen bei einer Laufzeit von 53 Jahren. Im Gegenzug erhält sein Konzern das Monopol auf Zündwaren als Sicherheit.
Mitten im Börsencrash, am 26.10.1929, unterzeichnen Kreuger und die deutsche Regierung den Vertrag, und am 29.1.1930 verabschiedet der Reichstag das Zündwarenmonopolgesetz. Seitdem werden zum Anzünden von Heizung, Herd, Licht und Tabakwaren nur noch die Zündhölzer „Welt-Hölzer“ oder „Haushaltsware“ der Deutschen Zündwaren-Monopolgesellschaft DZMG verwendet. Die DZMG fungiert als Verkaufsorganisation in Berlin bzw. Frankfurt a.M. und erwirtschaftet den Monopolgewinn zur Tilgung der Kreuger-Anleihe.
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