Denn völlig unverständlich erschien zunächst die Absage der Beauftragten für Kultur und Medien (BKM) im Bundeskanzleramt, Staatsministerin Monika Grütters, das Museum im Schloss Hohentübingen wie andere staatliche Museen auch zu fördern. Dies widersprach offenkundig dem öffentlich angekündigten, medienwirksam kommunizierten und als unbürokratische Maßnahme kolportierten „Neustart“-Programm nach dem Corona-Lock-Down. Die eine Milliarde Euro umfassende Fördersumme sollte vor allem Museen und anderen Kultureinrichtungen zugutekommen, worunter man offensichtlich das MUT nicht zählte. Der Antrag des MUT wurde abgelehnt und das Museum „Alte Kulturen“ im Schloss Hohentübingen nicht der Kategorie Museum zugeordnet, sondern sollte sich in einem anderen Format für „sonstige Bildungseinrichtungen“ bewerben, zu welchen beispielsweise Kirchen, Kinos, Rundfunkanstalten, Musikclubs, gewerbliche Betriebe etc. zählen.
„Ich freue mich wirklich sehr über diese Korrektur der Entscheidung; dabei geht es uns vielleicht weniger um die nicht allzu hohe Fördersumme für die Corona-Sondermaßnahmen, als vielmehr auch als Museum eingeordnet zu werden. Wenn man sich aufs Schloss Hohentübingen begibt oder – einfacher – auf unsere Webseite sieht, dann wundert man sich, dass man darüber überhaupt diskutieren muss.
Schön wäre es nun, dass die institutionalisierte und politische Benachteiligung der universitären Sammlungen aufgehoben werden würde – im Interesse der Öffentlichkeit und zur besseren Nutzung der Sammlungen für Forschung, Lehre, Wissenschaftskommunikation und öffentliche Bildung“, meint der Direktor des MUT, Prof. Dr. Ernst Seidl.


