Jeden Monat präsentiert die Forschungsstelle für islamische Numismatik Tübingen ein besonderes Stück aus ihrer Sammlung.
Bei der Münze des Monats Juni handelt es sich um einen Blassgold-Dinar aus dem heutigen Kundus (damals: Walwalidsch), geprägt 1086/1087 A.D. unter seldschukischer Herrschaft. Was die Lesung, Bestimmung und Interpretation erschwert, den seltenen Münztyp aber auch interessant macht, ist das Vorhandensein sogenannter Trugschriften (d. h. einige Buchstabenfolgen ergeben keinerlei Sinn) sowie mehrerer Fehler, sowohl im Arabischen wie inhaltlich.Die Frage, welcher Herrscher für die Prägung verantwortlich war, lässt sich daher nicht leicht beantworten. Fest steht, dass die Münze von einem „Emir der Emire“ (Oberemir) zeugt. Dieser Titel hatte im 11. Jh. jedoch nicht mehr dieselbe Bedeutung wie noch im 10. und wurde nur von wenigen, sonst kaum bekannten Seldschuken in der historischen Region Tocharistan geführt ...
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Die FINT wird gefördert von der Pelling-Zarnitz-Stiftung.