Jeden Monat präsentiert die Forschungsstelle für islamische Numismatik Tübingen ein besonderes Stück aus ihrer Sammlung.
Die Münze des Monats Juli ist ein miliaresion, eine byzantinische Silbermünze, mit Nennung Kaiser Konstantins VI. (reg. 780–797) sowie seiner Mutter Irene. Bei genauerem Hinsehen lässt sich allerdings feststellen, dass es sich – wie gar nicht selten – um eine Überprägung auf einen ganz anderen Münztyp handelt, einen Dirham. Von diesem sog. Untertyp ist sogar noch genug für eine genaue Bestimmung zu erkennen: Die islamische Münze wurde 779/780 zu al-ʿAbbāsīya geprägt, das mit Ṭubna im heutigen Algerien identifiziert werden darf, also ganz an der westlichen Peripherie des ʿAbbāsiden-Reiches lag. Damit ist unter anderem klar, dass der Dirham erst wenige Monate vor der Regierungsübernahme Irenes geprägt worden war und dann (als Exportgut) schnell seinen Weg ins Byzantinische Reich und (zur Überprägung) in die Münzstätte Konstantinopel gefunden hatte...
Weitere interessante Hintergründe und historische Umstände finden Sie auf der Webseite der FINT.
Die FINT wird gefördert von der Pelling-Zarnitz-Stiftung.