Jeden Monat präsentiert die Forschungsstelle für islamische Numismatik Tübingen ein besonderes Stück aus ihrer Sammlung.
Während wir über Spitzentemperaturen um die 35 °C klagen, wurde und wird es am Prägeort der Münze des Monats August schon mal über 50 °C. ʿAskar Mukram, so der Name der Stadt, war einst das Zentrum der südwestiranischen Region Ḫūzistān. In der 2. Hälfte des 12. Jh. herrschte hier eine wenig bekannte Dynastie türkischer Emire, deren Begründer wiederholt Anpassungen daran vornahm, wie er seine Position mittels Anerkennung der Oberhoheit von Sultanen der Seldschuken-Dynastie am günstigsten legitimierte. So dokumentiert unser Dinar – eine neue Dauerleihgabe der Pelling-Zarnitz-Stiftung – für Ḫūzistān unter anderem die Errichtung eines seldschukischen Gegensultanats in Rivalität des Münzherrn zu einer benachbarten Regionalmacht. Überhaupt ist die Münze vielleicht nicht die schönste, aber ausgesprochen informativ – so man sie richtig zu lesen und kontextualisieren versteht.
Weitere interessante Hintergründe und historische Umstände finden Sie auf der Webseite der FINT.
Die FINT wird gefördert von der Pelling-Zarnitz-Stiftung.