Am 19.08.2022 fand die Eröffnung der neuen Sonderausstellung des MUT, „Drawing in Motion“, statt. Gezeigt werden Werke des japanischen Lichtkünstlers Takehito Koganezawa und von Studierenden aus seinen Workshops, die er an der Universität Tübingen im Sommersemester angeboten hatte.
Koganezawa war der vierte Invited Artist an der Universität Tübingen. Er vertritt eine völlig neue Auffassung der Zeichnung: Bewegt, ephemer, nicht greifbar. Diese Form mit Studierenden in einem Workshop umzusetzen, stellte sich als höchst komplexes Unterfangen heraus – und die Ergebnisse festzuhalten und in einer öffentlichen Präsentation sichtbar werden zu lassen nicht weniger. Das dies aber bestens gelang, bewies die durchweg positive und begeisterte Resonanz der Vernissage-Gäste.
Koganezawa konzentriert sich in seinen Arbeiten auf das Zeichnen mit Licht, vor allem in unterirdischen Räumen. Was er in Katakomben auf der Morgenstelle, Kellerräumen des Schlosses oder sogar der Vogelherdhöhle – dem Ursprung der Tübinger Eiszeitkunst im Schloss – mit den Studierenden veranstaltete, zeigt die aktuelle Schau. Begleitet wird die Ausstellung „Drawing in Motion“ von einer gleichnamigen Publikation aus der Invited-Artist-Reihe des MUT.
Die Eröffnung fand im Rittersaal des Schloss Hohentübingen statt und wurde von mehreren Reden des Kuratoriums eingeleitet, darunter dem Rektor der Universität, Bernd Engler, der Tübinger Kunsthistorikerin (und Projektmitverantwortlichen) Ursula Schwittalla und dem Direktor des MUT, Ernst Seidl. Auch der Künstler selbst und eine Auswahl von Studierenden kamen natürlich zu Wort und berichteten von ihren Eindrücken im Projekt. Sie machten deutlich, wie tiefgreifend und bedeutsam die gemeinsame Zeit in den Workshops, aber vor allem das gemeinsame Kunstschaffen ihre Sichtweisen geprägt und verändert hatte.
Beim anschließenden Umtrunk in der Ausstellung hieß es dennoch (und teilweise emotional) Abschied nehmen: Koganezawa verlässt im September über einen Umweg nach Mannheim und Berlin Deutschland, um nach Tokio zurückzukehren.
Wir danken allen Mitarbeitenden des MUT für die – wie immer – gelungene Organisation und Umsetzung des wunderbaren Abends!