Architektur bildet die politischste aller Künste. Sie ist die manifesteste, unmittelbarste und uns nahezu auf Schritt und Tritt umgebende. Dass sie daher von Beginn ihres Auftretens an als Zeichen oder gar als Medium der sozialen Beeinflussung genutzt wurde, liegt auf der Hand. Dies geschah manchmal mehr, manchmal weniger subtil. Der Vortrag will einen grundlegenden Überblick über die unterschiedlichsten Ausprägungen politischer Architektur von der Frühzeit bis heute liefern.
Prof. Dr. Ernst Seidl ist seit 2008 Direktor des Museums der Universität Tübingen und seit 2016 Professor am Kunsthistorischen Institut. Er studierte Kunstgeschichte, Volkskunde und Romanistik in Regensburg, Frankfurt am Main und Hamburg. Nach der Promotion 1994 und der Habilitation 2004 folgten Aufenthalte in Rom, Paris und Heidelberg. 2015 lehnte er einen Ruf auf eine Direktorenstelle am DHM in Berlin ab sowie 2019 einen Ruf auf die Direktorenstelle des Senckenberg Naturkundemuseums in Frankfurt.
Die Vorlesung findet um 10:15 Uhr im Hörsaal des Theologicums, Liebermeisterstraße 16, statt. Eine Anmeldung ist nicht nötig.