Referentin: Sabrina Müller (Stuttgart)
Die Ausschaltung politischer Gegner, die Unterdrückung einer kritischen Öffentlichkeit und die Vernichtung von Menschen, die nicht zum nationalsozialistischen Konstrukt der „Volksgemeinschaft“ passten, waren die Ziele von NS-Strafjustiz und Gestapo. Todesstrafen und Hinrichtungen spielten ebenso wie Exekutionen ohne Gerichtsurteil eine wichtige Rolle im Terrorsystem der NS-Zeit. Der Vortrag beleuchtet die Radikalisierung der Strafjustiz ab 1941 und die nationalsozialistische Urteilspraxis, die eine enorme Zunahme der Hinrichtungen bewirkte. In den Blick rücken die Menschen, die wegen politischen Widerstands oder als sogenannte „Volksschädlinge“ unter dem Fallbeil starben. Wie lassen sich die Geschichten polnischer Zwangsarbeiter rekonstruieren, die nach Exekutionen in die Anatomie verbracht wurden?
Weitere Informationen
Studierende der Geschichtswissenschaft und der Medizin haben sie in drei Lehrforschungsprojekten unter der Leitung von PD Dr. Henning Tümmers und Leonie Braam, M.A. (Institut zur Ethik und Geschichte der Medizin) sowie Prof. Dr. Benigna Schönhagen und Stefan Wannenwetsch, M.A. (Gräberfeld X-Projekt am Institut für Geschichtliche Landeskunde und Historische Hilfswissenschaften) erarbeitet. Das interdisziplinäre Ausstellungsprojekt entsteht in Kooperation mit Prof. Dr. Bernhard Hirt (Institut für Klinische Anatomie und Zellanalytik) und Prof. Dr. Ernst Seidl (Museum der Universität Tübingen MUT).
Ein Katalog und ein Veranstaltungsprogramm mit renommierten Experten der Medizingeschichte und studentischen Beiträgen begleiten das Projekt vom Februar bis Oktober 2023.
Online Zoom-Zugangsdaten:
Meeting-ID: 975 3069 2580
Kenncode: 320392
Opfer der NS-Strafjustiz und der Gestapo
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